Ob "Smarthome" ein Fluch oder Segen ist, kann jeder selber entscheiden. Für die "ältere" Generation, die z. B. für den Wechsel zu einem anderen Sender noch den Sessel verlassen und den Knopf am Fernseher betätigen musste, ist die neue Technik sicherlich ein Fluch. Unter dem Aspekt einer möglichen mobilen Beeinträchtigung, die das Aufstehen aus dem Sessel erschwert, sicherlich ein Segen. Für die andere Generation bzw. die zukünftig heranwachsenden Menschen hingegen dürfte es ein Segen sein. Braucht man doch nur noch zu wissen, welche Taste man drücken muss, damit die Geräte einem die Arbeit abnehmen.
Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir "Smarthome" sehr skeptisch. Dies beruht darauf, dass man zu sehr auf eine "zentrale Stelle" zugreift. die dann z. B. im Heimnetz über den WLAN-Router kommuniziert. Zur vereinfachten Handhabung stehen dann Applikationen (Apps) zur Verfügung, mit deren Hilfe man dann von überall per Smartphone sein Heim "gestalten" kann (z. B. Heizung einschalten, Kaffeemaschine aktivieren etc.).
Okay, die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Aber solange es keinen allgemeingültigen Sicherheitsstandard gibt, der einen Zugriff Dritter auf solche Geräte verhindert - z. B. über das WLAN-Netz - solange darf man gerne dieser Entwicklung mit großer Vorsicht begegnen. Denn wenn einmal z. B. das WLAN-Netz geknackt wurde, sind alle ihre Daten sichtbar. Darüber hinaus kann man auch ihre Sicherheitsmaßnahmen, die den Schutz ihrer Privatsphäre dienen sollen (z.B. Rollladen, Alarmanlage etc.), missbrauchen. Der Einbruch in ein Haus ohne Einbruchswerkzeug ist nicht Zukunft, sondern wurde in den Medien sogar von einem Sicherheitsexperten, der sich mit seinem Notebook per WLAN in Haushalte einer fremden Stadt einloggen konnte, anschaulich dargestellt. Von seinem Notebook konnte er den Strom ein- und ausschalten, die Rollladen hoch- und runterfahren etc.
Nicht zu vergessen - ein Stromausfall, der auch regional häufiger vorkommen kann. Wenn solch ein Vorfall auftritt, müssen Sie ggfs. alles neu programmieren oder aber einen Techniker mit der Beseitigung dieses Missstandes beauftragen.
Eines sollte man daher auch nicht vergessen. Je mehr Technik in die eigene 4 Wände einzieht, desto mehr Hilfe durch Fachpersonal ist notwendig. Die Automobil-Industrie hat es uns ja vorgemacht. Eine Reparatur ohne technische Überprüfungssysteme ist heute nicht mehr möglich. Sie müssen für fast alles in eine Fachwerkstatt. Da der technische Fortschritt immer schneller voranschreitet, werden die Werkstattintervalle immer kürzer. Gleiches wird bei Smarthome passieren. Im Gegensatz zum Auto, wo Sie ggfs. noch das Wasser der Scheibenwaschanlage selber kontrollieren und auffüllen können, wird dies bei Smarthome vielleicht noch der Leuchtkörper sein. Der stets qualifizierte und geschulte Handwerksbetrieb sieht somit einer goldenen Zeit entgegen.
Aktualisiert:2024-10-14